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Ändern, was sich ändern lässt.

Freitag, 17. September 2010, geschrieben von Mimi Müller

Wenn ich von „konservativen“ Wirtschaftskreisen schrieb, dann sollten sie den Begriff „konservativ“ nicht leichtfertig, wie das heute leider oft sehr vorschnell getan wird, politisch nur  dem rechten Spektrum zuordnen. „Konservative“ gibt es in allen Parteien.

Da ist zum Beispiel der konservative „Seeheimer-Kreis“ der SPD. Auch aus dem Überraschungs-Ei „Neoliberalismus“ (was ja irgendwie so „neu“ und „frei“ klingt) springt Ihnen oft ein AltKonservativer entgegen, dem an „Bewahrung“ überhaupt nicht gelegen ist und der sich von den letzten Fesseln der Tugend auch noch zu befreien sucht. Man könnte sagen, der Neoliberale lehnt sich lässig an eine konservative Wand an, die aber beileibe keine Klagemauer ist. Eher ist sie Aussenmauer eines Alt-Herren-Stiftes, eines illustren Kreises mächtiger Männer, zu dem der Neoliberale auch gern gehörte und unter die sich in heutigen Zeiten auch gern mal eine Frau mischen darf.  Was ich Ihnen sagen will:  Ein „Konservativer“ ist nicht zwangsläufig in der CDU. Da sind sie zwar häufiger anzutreffen, aber seitdem Schröder, Clement und Müntefering die SPD ruiniert haben, ist der Rest „salonfähig“ geworden…

Wenn ich mit Ihnen also jetzt … sagen wir mal: über die „Bürgerstiftung Duisburg“ plaudere, dann heißt das nicht, daß die Geschichte, für die wir uns zu interessieren haben, nicht auch eine sein könnte, in der wir über die SPD statt über die CDU zu reden hätten. Am Ende spielt es keinerlei Rolle, wer regiert. Wenn Sie die Verhältnisse ändern wollen, dann werden Sie auch alles daran setzen müssen, diese ganzen „neuen“ “operativen” Stiftungen überflüssig zu machen. Das geht nur durch eine Politik, die dieser Art von Caritas, Kulturförderung und Bildungsangeboten nicht mehr bedarf. Wir haben uns all das längst selbst erarbeitet, erarbeiten es noch. Wären die von uns allen geschaffenenen Werte nicht verscherbelt worden, wären Beitragsgelder nicht zweckentfremdet, Steuergelder nicht verschwendet worden, (und werden es noch) so wäre für alles längst gesorgt. Hier aber treten als Wohltäter die auf, die auf vielfache Weise vom Versagen der Politik profitieren. Wenn es denn ein Versagen ist und man hier nicht mittlerweile von Vorsatz und unbedingtem Willen sprechen muss…

Dafür, für diese dringend  notwendigen Veränderungen, braucht es aber Politiker ganz anderer „Couleur“. Es braucht dafür  ganze Menschen, denn „Die Freiheit und das Himmelreich gewinnen keine Halben.“

Das hat der Vater von Frau Grillo ihr in das Poesiealbum geschrieben. Ein guter Spruch. Den wollen auch wir uns in unser Stammbuch schreiben…