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Wohin man auch sieht: Stiftungen und Initiativen

Dienstag, 21. September 2010, geschrieben von Mimi Müller

Da möchte man am liebsten stiften gehen… Das ist ja ein derartiges Dickicht, das dauert und dauert… Aber wir wollen ja irgendwie vorwärts kommen, auf unserem Weg in die Demokratie.  Fangen wir einfach mal an – und sehen dann weiter. Und anfangen müssen wir mit der Bürgerstiftung Duisburg, das war ja die Initiatorin des letzten Initiativkreises, den wir uns betrachtet hatten. Ich erwähnte schon, daß diese Stiftung im unmittelbaren Anschluss an die Wahl des Herrn Sauerland im Jahre 2004 gegründet wurde. Aus den Gründerzeiten lässt sich das ein oder andere noch finden, beispielsweise eine Presseerklärung, in der es heißt:

“Am Dienstag, 28. Dezember 2004, wurde die Gründung der Bürgerstiftung Gemeinnützige Aktiengesellschaft im Rathaus der Stadt Duisburg notariell beurkundet. „Die Bürgerstiftung Duisburg kann nun Anfang des Jahres 2005 ihre Arbeit aufnehmen“, freuen sich die Initiatoren und Gründungsmitglieder der Gesellschaft, Gabriela Grillo, Vorstandssprecherin der Grillo-Werke, Dr. Karl-Ulrich Köhler, Vorstandsvorsitzender von ThyssenKrupp Stahl, und Dr. Hartmut Müller-Peddinghaus, Rechtsanwalt, gemeinsam mit Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland. (…) und im weiteren: “  „Innerhalb von drei Monaten ist es uns gelungen, das Grundkapital der Gesellschaft, 50.000 Euro, durch entsprechende Übernahmeerklärungen der Aktionäre aufzubringen“, erklärt Müller-Peddinghaus. „Wir sind sehr stolz auf das Erreichte – jedoch wünschen wir uns nach Köpfen noch mehr Aktionäre, um das Projekt auf eine breitere Basis zu stellen.“ Aus diesem Grund hat sich die Gesellschaft entschlossen, noch bis zum 31. März kommenden Jahres so genannte Gründungsaktien zu je 100 Euro in besonderer Aufmachung anzubieten. „Die Bürgerstiftung Duisburg freut sich sehr über jeden weiteren Aktionär“, betonen die Initiatoren (…)

Halten wir erst einmal fest:   Zu den Initiatoren gehört neben  Frau Gabriele Grillo, Vorstandsprecherin der Grillo-Werke auch Herr Dr. Köhler, ein Vorstandsmitglied von Thyssen-Krupp…

Und dann findet sich in einem anderen Web-Archiv noch ein interessanter Artikel aus dem Jahre 2005.  Scrollen Sie da mal bitte bis zur Mitte der Seite, bis Sie ein Photo von Frau Grillo und Herrn Hellmich finden. Aus dem dazugehörigen Artikel erfahren wir vieles, aber auch etwas ganz besonderes, was die Finanzierung der Stiftung betrifft: ” Die Bürgerstiftung sammelte im ersten Jahr noch mehr Geld.  Dies durch eine Staffelvereinbarung mit der Stiftung Mercator, die in den ersten drei Jahren im Leben der Bürgerstiftung eingesammelte Gelder der neuen Duisburger Stiftung verdoppelt. „Wir hoffen sehr, dass wir nach drei Jahren von den bisher angesammelten 200 000 Euro auf die Million kommen“, ergänzte das Gründungsmitglied.

Das ist schon schön, nicht wahr ? Das nenn ich großzügig. Da kommt eine andere Stiftung und die verdoppelt einem quasi den eigenen Einsatz. Eine feine Sache.

Erinnern Sie sich noch an den Link auf  Mercator-Stiftung, den ich Ihnen gesetzt habe? Nein, ich setzte sogar zwei. Aber der eine, der gehörte ja nicht hier hin. Das war ja die Mercator-Stiftung in der Schweiz. Die großzügige Gönnerin in Duisburg – das wird wohl diese gewesen sein. Ich hatte Sie ja gebeten, sich ein bißchen damit zu befassen – und gehe davon aus, dass Sie das nicht getan haben, in der Hoffnung, ich kaue Ihnen das hier doch noch alles vor.  Kommt nicht in die Tüte, schaff ich nicht,  ich hab hier ohnehin alle Hände voll zu tun  Ich kann Ihnen das höchstens Mal hier und da ein bißchen eingrenzen. Lesen Sie also das hier mal. Etwas über die “Strategie” der Stiftung. Ganz am Ende, da steht folgendes:

Das Ruhrgebiet als Region weit fortgeschrittener gesellschaftlicher Veränderungsprozesse ist unser „Laboratorium“, in dem wir Neues für die Zukunft erproben wollen.

Das Ruhrgebiet – ein Laboratorium der Mercator-Stiftung. In dem man   “Laborversuche” macht. Nichts anderes bedeutet es ja, wenn jemand in einem Labor “was Neues probiert”.  Die Mercatorstiftung als Forschungsleitung, das Ruhrgebiet als Labor,  “was Neues” als Laborversuch.

Welche Rolle wir in der Versuchsanordnung spielen – darüber dürfen Sie jetzt gern erstmal ein bißchen allein nachdenken.

Die Sonne scheint – ich geh spazieren. Und dann: Mittagsschläfchen…