Zurüruck zum Inhalt

Personalien

Samstag, 28. August 2010, geschrieben von Mimi Müller

Ich muss Ihnen noch ein bißchen Wissen vermitteln, bevor es weitergeht in den verschiedenen Texten.  Natürlich können Sie sich das alles auch selbst zusammensuchen im Netz, aber das kostet ja Zeit – und davon habe ich vermutlich mehr als Sie.  Sie werden es ja schon bemerkt haben, daß ich Ihnen immer mal wieder Links gesetzt habe, in den vergangenen Wochen, und Sie so mit mir zusammen herumspazieren konnten  auf den Wegen durch den luftleeren Raum. Ich erinnere hier aus gegebenem Anlass noch einmal an die Anfänge des “Gedenkkreises”.  Ich empfahl Ihnen damals , alles und jeden zu hinterfragen.  Heute möchte Sie noch auf einen anderen Umstand hinweisen:

Wenn von der DMG geredet wird, dann liegt alle Aufmerksamkeit auf dem Geschäftsführer Gerste.  Genau,  das ist der “Partylifter”, der in Urlaub fuhr, dort aber dann eine Standleitung nach Duisburg hatte und Tag und Nacht arbeitete.  Sie erinnern sich ? Den Link setzte ich Ihnen auch.

Bisher aus dem Blickfeld geraten ist aber , dass die DMG zwei Geschäftsführer hat. Dieser zweite Geschäftsführer ist Herr Jansen. Wenn ich diesen ominösen Gedenkkreis wiederholt “Lenkungsausschuss Trauer” genannt habe, geschah das nicht ohne Grund. Ich sagte ja bereits, daß ich meine, daß hier  “alle Hebel”  in Bewegung gesetzt wurden, um die “Situation” unter Kontrolle zu kriegen”.  Während die Bürger noch geschockt und traurig waren, und man andernorts die politische Verantwortungsübernahme vehement von sich wies, wurde gleichwohl intensiv  “für die Zeit danach” gearbeitetet.  Ich werde dazu später noch schreiben… Als Erstes installierte   sich ein in meinen Augen in keiner Weise legitimierter “Gedenkreis” selbst, spricht nun für “die” Duisburger und trifft weitreichende  Entscheidungen. Weichenstellungen werden vorgenommen, über die Köpfe der Bürger hinweg. Und nur  ein Angehöriger eines Opfers ist beteiligt. Das  ist völlig inakzeptabel. Und im Zentrum all dieses inakzeptablen Geschehens steht Herr Jansen, Mitglied des Verwaltungsvorstandes der Stadt Duisburg, Geschäftsführer der DMG, deren Aufsichtsratsvorsitzende Petra Vogt ist (CDU), er ist der Kulturdezernent, und Sprecher eines Gedenkkreises, dessen “Mit” -Initiator der Verein ProDuisburg ist, wo wiederum sein Mitgeschäftführer Gerste (CDU) ebenso im Beirat sitzt, wie der Altbürgermeister Pletziger (CDU) und der Bürgermeister Lehnsdorf (CDU).  Und wie ich erfahren musste, gehört diesem sich selbst zuVerhandlungen ermächtigende Kreis Josef Krings gar nicht an,  obwohl dieser Eindruck öffentlich hervorgerufen – und sicherlich von den Bürgern auch  positiv bemerkt wurde.  Für mich der Einzige, der über jeden Zweifel erhaben gewesen war,  der Einzige, zu dem die Bürger überhaupt noch so etwas wie Vertrauen haben.

Das alles, die Vereinnahmung von Trauer, die Vereinnahmung von Menschen, die eigenmächtige Weichenstellung mag ja politisches Alltagsgeschäft sein, ich finde es unerträglich.

Ein Leser im Westen kommentierte sehr einfühlsam:

“Herr Sauerland bräuchte einen wirklichen Freund, der ihn an die Hand nimmt, ihn aus dem Amt führt und dann in aller Ruhe erklärt, warum das so sein musste.”

Und er  schreibt weiter:

“Stattdessen hocken seine Fraktionskollegen und der Stadtverband in der Versenkung, lassen wahrscheinlich die Drähte heisslaufen, um irgendwelche Strategien zu diskutieren, und lassen dabei ihren OB immer weiter in die Wüste laufen. Das alles nennt sich dann christlich-demokratische Politik.”

Wenn der Kommentator im Westen tatsächlich Recht damit hätte, wenn in den leitenden Positionen der Stadtspitze und in den verantwortlichen politischen Gremien, die eigene Zukunft geplant würde, ohne Rücksicht auf die Belange der Menschen, auch ohne Rücksicht auf den Menschen Adolf Sauerland, wenn das, was ich das  “Politgeschachere” nenne, schon lange  begonnen hätte – dann nennte ich das verwerflich.

Sie, die hier mitlesenden politisch Verantwortlichen, würden die Situation, in der Sie und die Bürger dieser Stadt sich befinden dann völlig falsch eingeschätzt haben. Wir befinden uns mitten in einer Krise, deren Ende durch Ihr Handeln nicht einmal mehr abzusehen ist.

Sie können doch nicht ernsthaft davon ausgehen, daß Sie, so wie Herr Jansen es in seinem Radiointerview beschrieb, nahtlos an die Zeit vor der Loveparade anknüpfen können.  Sie können doch nicht wirklich glauben, Sie könnten weitermachen, wie bisher, nur mit einem anderen OB an der Spitze.  Das Vertrauen in Sie und Ihrer aller Handlungsfähigkeit ist derart erschüttert, daß Sie es sich erneut erwerben müssen. Um es noch deutlicher zu sagen:  Sie müssen es sich erst einmal verdienen, denn käuflich ist es nicht.  Die Vorschüsse, die man Ihnen gab,  sind allesamt aufgebraucht, alle Konten weit überzogen. Vertrauen? Dessen müssten Sie sich jetzt erst einmal als würdig erweisen. Ohne Vertrauen aber lässt sich unser Gemeinwesen nicht gestalten.

Sie werden sich erneut zur Wahl stellen müssen. Täten Sie das nicht, müßten  Sie bei der nächsten “regulären” Wahl erleben,  daß außer Ihren Mitgliedern in dieser Stadt niemand mehr an die Urnen geht.  Falls die Bürger ein “Weitermachen” Ihrerseits überhaupt zu akzeptieren bereit wären, was ich erheblich bezweifle.  Sie würden damit der Demokratie in einem noch größeren Maße Schaden zufügen, als Sie es bis hierhin schon getan haben.

So. Feierabend. Abendsonne. Sehr schön. Ich bin dann mal weg…