Zurüruck zum Inhalt

Kleine Unterschiede

Bevor wir bei unserer Motivsuche weiter auf Treppers Spuren wandeln – und dabei auch alle weiteren Punkte meiner abzuarbeitenden Liste streifen- ist es erforderlich, uns den ein oder anderen Unterschied klar zu machen. Den zwischen Trepper und Müller. Den zwischen Comedy und Kabarett und Satire. Das ist deshalb erforderlich, weil das Motiv, nach dem wir suchen, woanders zu finden sein muß, als in “realen” Vorgängen. Machen wir also dass, was ich an anderer Stelle, bezüglich Herrn Sauerland und Herrn Brandt, auch schon gemacht haben. Betrachten wir uns also zunächst, was Herr Trepper macht. Die herausragende Stellung am karnevalistischen Hofe des Oberbürgermeisters verlieren wir dabei aber nicht aus dem Auge. Das legen wir auf Wiedervorlage…

Wissen Sie, wenn man die Welt, die Menschen verstehen will, dann muss man das Leben betrachten wie ein Puzzlespiel. Und versuchen, die einzelnen Teile zusammenzusetzen. Nach und nach entwickelt sich dann ein Bild – und man kann mehr und mehr ahnen, was es wohl darstellt. Und wie bei einem Puzzlespiel geht man am besten systematisch vor, man sucht die Eckstücke, man sortiert nach Farben und Formen. Wir sind ja noch beim Sortieren. Und nur, weil man ein Stückchen noch nicht zuordnen kann, da schmeißt man es ja nicht weg, nicht wahr? Also:  Wiedervorlage. Wir können damit noch nichts anfangen – aber das wird schon noch gebraucht…

Spurensuche

Warum also macht er das? Die Beantwortung der Frage ist einigermaßen schwierig, auch für mich, denn:  Herr Trepper und ich – wir kennen uns ja gar nicht. Wir sind uns, wenn ich mich recht erinnere, nur drei Mal begegnet. Einmal zur Weihnachtszeit, als ich mit einer Kollegin vom Wochenanzeiger einen Bummel machte und er an einem Glühweinstand neben uns stand. Da wechselten wir ein paar belanglose Worte. Er erzählte, daß er um Sylvester herum ein Engagement in Hamburg habe, und ich bot ihm, falls er keine Übernachtungsmöglichkeit fände, unser Gästezimmer an.  Frohe Weihnachten, guten Rutsch, Tschüss…Zum zweiten Mal sahen wir uns auf einer Karnevalsveranstaltung in der Schifferbörse, wo Herr Zimmermann, Radio Duisburg,  in Gegenwart von Herrn Trepper, Interesse daran bekundete, “mal was zusammen” zu machen, Hausmeister Kaleschke und Mimi Müller – das wär doch mal was! Ich möge doch in den nächsten Tagen mal anrufen. Was ich auch tat – um mich selbst hinterher, nach Abwimmelei, zu fragen, was das eigentlich für ne Nummer gewesen war ?  Und ich beschloss, Dinge, die an Karneval “angedacht” werden, zukünftig spätestens am Aschermittwoch zu vergessen. Wie alle anderen auch… Auch die letzte Begegnung zwischen Herrn Tepper und mir fand in der Karnevalszeit statt – im König-Heinrich-Keller der König-Brauerei. Wenn ich mich recht entsinne, war das im Januar 2006.  Ich müßte mal nachsehen. Ich schrieb damals eine Kolumne darüber, das lässt sich ja feststellen. Oberbürgermeister Sauerland verlieh mir einen seiner niegelnagelneuen Karnevalsorden. – oder präziser:  er ließ verleihen. Ich kannte das bis dahin nur vom Prinzen Karneval: der legt auch selten selbst Hand an – dafür hat er  “seine Mädels”. Die hängen und bützen. Herr Sauerland hatte in diesem Fall  “(s)einen Jung”.  Und bei jener Begegnung der dritten Art war das kein anderer als “Hausmeister Kaleschke”, der, quasi als Adjutant seiner Majestät, mir des  Oberbürgermeisters Orden um den Hals hing… Ein Umstand, dem ich vielleicht mehr Beachtung hätte schenken müssen, als  ich es damals tat…

Begegnungen mit einem Hausmeister

Während dessen, was man in Duisburg “Wahlkampf” nannte, bin ich verschiedentlich nach Wolfgang Trepper, der als “Hausmeister Kaleschke” irgendeinen Dienst verrichtet, gefragt worden, ob das denn stimme, daß ich Hamburgerin seie, ob ich denn dann überhaupt in Duisburg antreten dürfe und: was Herr Trepper wohl gegen mich habe? Ob wir im Streite miteinander lägen, daß er sich so abfällig über mich äußere? …  Ich wunderte mich zwar , wie sehr Herrn Trepper offenkundig daran gelegen war, sich zu meiner Kandidatur zu äußern – schließlich ließ er wohl keine sich bietende Gelegenheit aus – andrerseits maß ich dem zunächst weiter keine Bedeutung bei.  Die Wahl, so sagte ich mir, wird jedenfalls nicht durch irgendeinen Hausmeister entschieden. Da sind die Duisburger vor, denen die Äußerungen von Herrn Trepper ja offenkundig so seltsam vorkamen, daß sie darüber eher das Gespräch mit mir suchten, als ihm diese, als Stimmungsmache empfundenen, Einlassungen, unbesehen zu glauben. Ich schluckte meine leise Verärgerung runter und ignorierte Herrn Trepper wie ich schon so manchen Quasselkasper ignoriert hatte. Am Wahltag stand dann plötzlich das Telefon nicht mehr still. Ob ich Radio Duisburg gehört habe. Herr Trepper habe sich da ein Ding erlaubt!… Nein, ich hatte Radio Duisburg nicht gehört. Was denn für ein Ding?… Es habe da einen “Beitrag” gegeben, in dem Herr Trepper einerseits Herrn Sauerland schon mittags zum Sieger der Wahlen erklärte – und sich andrerseits nocheinmal ausdrücklich mit mir befasste. Natürlich hätte Herr Trepper sich so explizit auch mit einem anderen “Gegen”kandidaten befassen können – es waren ja genug andere da – aber er entschied sich einmal mehr, sich intensiv mit mir zu befassen und einen weiteren Versuch zu machen, mich zu diskreditieren.  Er unterließ es selbst am Wahltag nicht, sich abfällig zu äußern und Wähler gezielt in die Irre zu führen. Sein Lieblingsscheinargument war auch wieder dabei:  Mimi Müller wohnt nicht in Duisburg! Auch ein Anruf meiner Duisburger Vermieterin konnte den Sender nicht zur Richtigstellung bewegen… Die Menschen, die mich anriefen, zeigten sich empört, auch über das Verhalten von Radio Duisburg. Einige hatten schon dort angerufen und sich über ein solches Gebaren beschwert. Am Wahlsonntag, so die einhellige Meinung, seie dieser Beitrag  Meinungs- und Stimmungsmache der übelsten Art…

Hätte es diesen Beitrag nicht gegeben, hätte ich auch weiterhin jeden Dreck, den der Hausmeisters hinterließ, übergehen können. So  aber interessiert auch mich die Beantwortung der Frage:  “Warum macht er das?” ebenso sehr, wie die Menschen, die sie an mich richteten. Warum also macht Herr Trepper das?…

Bevor wir uns daran machen, das herauszufinden: Tee!  Moin, Moin und einen gesegneten Sonntag wünsch ich Ihnen. Und dass Sie ihn in Ruhe und angstfrei vor dem Montagmorgen genießen können…100_0098

Mitleid mit den Dummen.

So. Ich glaube, ich weiß jetzt, was ich mache…

Zunächst einmal werd ich die Liste abarbeiten. Das brauch ich einfach, schlichtweg zur Seelenhygiene, und manches und manchen habe ich mir nun lange genug schweigend betrachtet. Neben der Politik gibt es noch ein weiteres Feld, auf dem sich so einige tummeln, die geradezu danach schreien, dass man sich einmal ganz ernsthaft mit ihnen befasst:  Künstler. Oder sagen wir besser: die, die sich heutzutage für Künstler halten. Natürlich wissen Sie selbst, daß sie keine sind, oder zumindest doch nicht solche, wie es sie gab (und gibt) – und sie selbst es gern wären. Diese innere Kenntnis der eigenen Unzulänglichkeit, des mangelnden Talentes, führt dann zu allerlei Frust und verstärktem Selbstbetrug, der dann zuweilen auch zu Dummheiten und Selbstüberschätzung verleitet.  Bei Schriftstellern (und ich meine: Schriftsteller – nicht “Autoren”) habe ich solcherlei charakterlichen Defizite noch nicht beobachten können. Vielleicht liegt das daran, daß sie in Gedanken die ganze Welt nach ihren Vorstellungen schaffen (und auch einreissen) können und auf billigste Manipulation ihrer Mitwelt deshalb gar nicht angewiesen sind. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß sie gar keinen Drang danach verspüren, woanders zu sitzen, als in der Ruhe ihres Schreibzimmers. Wer ein reiches Innenleben hat und nicht unter krankhaft gestörtem Narzismus leidet, ist einfach nicht darauf angewiesen, sich für ein bißchen bezahlten Applaus, mal mehr, mal weniger idiotisch aufzuführen…

Für heute erstmal genug. Morgen ist auch noch ein Tag.

Leseempfehlung

Wenn ich Ihnen noch ein Buch empfehlen darf ? “Die verblödete Republik” von Thomas Wieczorek. Ich kann Ihnen das Buch gar nicht nah genug an Herz und Hirn legen !!! Klick. Und schon für 8.95 Eus zu haben! Wie schön! Wie bildend! Und wie wohltuend.. Und einmal mehr:  Wie gut zu lesen! Haben Sie keine Angst vor Büchern mit politischen Inhalten – nicht alles sind unverstehbar. Dieses ganz gewiss nicht. Gönnen Sie sich das – Sie werden nicht enttäuscht sein. Und wissen müssen Sie das auch, was drin steht. Jedenfalls dann, wenn Sie wirlich begreifen wollen, was sich vor unser aller Augen abspielt…

Hamburg im Regen.

Aber die Sonne sendet schon erste Strahlen. Mein Gatte ist in Norwegen, Fische fangen mitte Kumpels, dafür hab ich Besuch aus dem Pott. Gestern eingetroffen, nach nur 3  1/2 Stunden Fahrt. Eigenartig. Wo ich bin, ist immer Stau und wenn alles alles alles irgendwie gut geht, dann brauch ich immernoch ein Stündlein länger.  Aber das Wandern zwischen den Welten hat ja jetzt ein Ende gefunden… Der Abschied von Wanheimerort ist mir übrigens doch schwer gefallen. Ich hatte mich gerade eingelebt, die ersten Nachbarn kennengelernt, wußte, wann die Marktzeiten sind, hatte “mein” Frühstückscafe gefunden, kam mit dem PC im Internetcafe zurecht. Doch, ich war gerne dort und die Wohnung war wie maßgeschneidert…Aber so ganz brauche ich die Duisburger dann doch nicht zu vermissen,  die Tochter meiner Wanheimer Vermieter, die mir auch ans Herz gewachsen sind,  zieht – jawoll! zum Schmuggelstieg…  Gestern habe ich noch eine Weile überlegt, wo ich nun anfange mit meiner Liste, unten oder oben, und vor allem: wie? Ich meine, Liste abarbeiten is ja doof, da kann ich ja auch gleich das Haus noch putzen. Erwähnte ich das schon? Dass ich eine Allergie gegen “to-do-Listen” habe ? Meinzeit, ich bin jetzt Plenty über Forty – da werd ich doch jetzt nicht damit anfangen. .. Jedenfalls habe ich noch eine Weile überlegt, gestern, ob ich statt des schnöden Punkteabarbeitens nicht lieber einen lustigen Roman schreibe und das alles darin verpacke.  Dann könnte ich ein ganzes Kapitel allein den Schmierenkomödianten widmen – die haben es sich wirklich unredlich verdient… Egal, das wird sich finden. Ich hab ja jetzt viel Zeit für den ersten Satz… Oder ich schreib auch mal “Memoiren”.  Die, von Mimi Müller.  Sie können sich nicht vorstellen, was die alles erlebt hat… Und ich mit ihr…

Es gab da nämlich einen Tag, an dem ich, Ellen Welschen, die Mimi Müller, so wie Sie sie kennen, “geboren” habe. Das ist ja nicht so gewesen, daß ich eines Abends als Ellen Welschen schlafen ging und morgens als Mimi Müller aufwachte. Tatsächlich war  “Mimi”  eine Art  “Wunschkind”, eines, dass ich mir ausgedacht habe, wie Schriftsteller sich die handelnden Personen ausdenken. Ich gab ihr Gestalt, Gesicht und Stimme – und stellte sie, mit einer ganz klaren Aufgabenstellung versehen, mitten hinein ins Leben. In Ihres. Und in meines. Und dann, ja dann ging es los:  das Leben der Mimi Müller… Vielleicht ist nun die Zeit gekommen, die ganze Geschichte von Mimi zu erzählen – und damit sichtbar zu machen, wo wir tatsächlich stehen…

Aber vielleicht arbeite ich auch einfach nur die Liste ab. Von unten.  Nach oben…

Liste der bemerkenswerten Ereignisse

und Themen, zu denen ich mich bisher nicht geäußert habe:

dazu, daß es eine Reihe von Menschen gab, die, obwohl sie mein Anliegen richtig und existentiell wichtig fanden, nicht helfen mochten, weil sie auf die ein oder andere Weise “am Tropf” der Mächtigen hingen, weil sie persönlich, ihr Verein, ihre Firma zu den Begünstigten hiesiger Politik gehören und sie den Entzug finanzieller Zuwendungen fürchteten, wenn ruchbar würde, daß sie mich unterstützen.

dazu, daß niemand der in Politik, Gewerkschaft und Kirchen an maßgeblicher Stelle tätig ist, die Stimme erhob, als mir wegen der Kandidatur für ein öffentliches Amt die Kolumne – und damit meine Existenzgrundlage entzogen wurde.

dazu, daß niemand von den am politischen Prozeß Beteiligten ein deutliches Wort über die Ungleichbehandlung der Mandatsbewerber verlor.

zu Wolfgang Trepper und seiner unsäglichen, mit einiger Niedertracht gepaarten Stimmungsmache, die ihren vorläufigen Gipfel auf  Radio Duisburg fand, wo der hiesige Lokalsender ihm am Wahlsonntag die Gelegenheit zu dem gab, was man, spaßeshalber, ohnehin schon für sich reklamiert hatte:  “Wir nehmen Sie an die Hand und gehen mit Ihnen den Langen Weg bis zur Urne.  Wir halten Ihnen – wenn es sein muss – auch noch den Kugelschreiber beim Kreuzchen machen.”

Hab ich noch was vergessen? Bestimmt. Und zu all dem, da habe ich dann doch noch was zu sagen.  Die Liste arbeite ich ab. Ich weiß nur noch nicht, ob von oben nach unten – oder von unten nach oben. Aber wenn ich damit fertig bin, dann beantworte ich Briefe…Ganz offen.

Tee.

Kohlrabi schälen !

Woran erkennen wir,  wenn etwas schiefläuft? Lässt sich aus  Geschichte lernen? Oder kommt sie uns in immer gleichen Neuen Kleidern daher? Ereignet sie sich einfach so? Wird sie gemacht? Geschrieben? Und: bemerkt man sie, wenn sie sich ereignet, schon während sie sich ereignet? Ist man sich ihrer bewußt? Oder ist sie uns allzu gegenwärtig, als daß wir die Gegenwart heute schon als  die Geschichte von morgen begriffen? Vergangenheit. Gegenwart. Zukunft. Geschichte…

20,14 %. Der Oberbürgermeister Duisburgs bekam einen Zuspruch von 20 %. Bei nochmals gesunkener Wahlbeteiligung. 80 % der Bürger haben ihn nicht gewählt.

Ich dache ich schreib`s mal.  Wo es ja sonst keiner ausschreibt. Vorher, ja da wurde der Teufel an die Wand gemalt daß da am Ende einer regieren könnte mit nur 25 % Zuspruch. Nun ist da einer mit nur 20%. Wahrscheinlich ist das dann so wenig, dass es wirklich nicht der Rede wert ist… Und die Wahlbeteiligung ist wieder gesunken. Und die Mehrheiten noch schwerer zu beschaffen. Diese Wahl wird Sie teuer zu stehen kommen. Da werden wohl flott noch ein paar neue Posten erfunden werden müssen, bis man sich aller notwendigen wechselnden Mehrheiten “versichert” hat. Landschaftspflege. Da wird noch viel politische Landschaftspflege betrieben werden müssen…

Aber das nur am Rande.  Und zur Einstimmung. Was ich nämlich feststellte, heute, im Verlaufe des Morgens, ist,  daß es eben nicht vorbei ist, daß ich Bommel und Hertha und all meine Kumpels vonne Bude einpacken und umziehen lassen kann, damit die Geschichte aber nicht wirklich zu Ende ist. Nicht, solange nicht alles gesagt, geschrieben ist, was es zu dieser Wahl zu sagen gibt.  Annalüse, wie Hertha sagen würde, watt is vorgefallen und watt gibbtet draus zu lernen? …

Ich hatte die vergangenen 5 Monate so schnell wie möglich vergessen wollen und fand im Übrigen auch, dass ich alles geschrieben habe, was es dazu zu schreiben gab. Bei genauerer Betrachtung stimmte das aber nicht so ganz. Es gab da ein paar Dinge, zu denen hatte ich – ganz bewußt – geschwiegen. Das ein oder andere begriff ich als Provokation – und ließ mich nicht provozieren. Dann gab es auch Dinge, von denen ich befand, daß sie zwar der Rede bedürftig seien – aber der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen seie. Über manches ließe sich, so dachte ich, nach gewonnener Wahl, viel besser reden. Manche Gespräche verlaufen anders, wenn man über die richtigen Informatonen verfügt – als Oberbürgermeisterin hätte ich über die Zahlen, die Fakten verfügt, die uns zur Wahrnehmung unserer Interessen fehlen. Ich hätte Klage führen, Einhalt gebieten können, da, wo wir uns ansonsten mit vergeblicher Bittstellung, mit Spekulationen und Ahnungen bescheiden müssen.  Und ja – ich bekräftige es noch einmal: Ich habe bis zur letzten Sekunde geglaubt, daß ich gewählt werde. Wenn ich das, was auch ich als Wunder begriffen habe, nicht geglaubt hätte, dann hätte ich mich nicht zur Wahl gestellt.  Ich habe mein ganzes Vertrauen in Gott und die Menschheit zusammengenommen – und bin damit in eine Wahl gezogen, von der ich sicher glaubte, daß sie – gegen alle Widerstände – von uns zu gewinnen sei.  Das war meine tiefe Überzeugung…

Außer zu den Provokationen, die ich überging und den Dingen, die sich nach gewonnener Wahl viel besser bereden ließen, schrieb ich auch nichts, zu Sachverhalten, die mich zunächsteinmal persönlich verärgert haben.  Ich schrieb sie selbst dann nicht, wenn sie von öffentlichem Interesse gewesen wären.  Nach meinem Dafürhalten sollte jemand, der sich anschickt, Oberbürgermeister zu werden, sich in Fällen, in denen er von persönlichem Ärger nicht frei ist, sich ersteinmal dahingehend genau prüfen, dass er sicher sein kann, daß diese persönliche Gefühlslage und Betroffenheit in keiner Weise auf die Beurteilung eines Sachverhaltes abstrahlt.

Insoweit habe ich mich zu einigen Sachverhalten während des Wahlkampfes nicht geäußert, die Gründe hierzu sind  vielfältig gewesen – von Klugheit bis Selbstdisziplin ist alles dabei. Über dem ein oder anderen stand ich auch drübbber mit drei b, das war so dumm, dass es gar nicht wert ist, sich damit zu befassen. Darüber wird nach wie vor nicht geschrieben werden müssen. Anderes aber, darüber muss geschrieben werden, weder erfordert es noch duldet es weiteren Aufschub. Und insoweit ist das letzte Wort dieses Kapitels noch nicht geschrieben…

Es ist noch nicht vorbei…

Ich wollte die Ruhe genießen. So, hab ich gedacht, prima Mimi, die Wahl ist vorbei – und du bist – Gott sei Dank! – nicht Oberbürgermeisterin geworden. Persönlich, also für mich, und nur für mich betrachtet, was das genau das, was ich mir gewünscht habe: Dass dieser Kelch an mir vorübergeht. Ich wäre eine gute Oberbürgermeisterin geworden, vielleicht die Beste, die Ihnen in dieser Situation hätte passieren können, ich hätte alles gegeben, alles getan um uns durch diese Zeiten zu bringen, die nun kommen, aber ich habe das Amt nie aus persönlichen Motiven angestrebt. Ich mußte das tun, weil ich es Ihnen schuldig geblieben bin. Ihnen – und auch mir. Für mich wäre es staatsbürgerliche Pflicht gewesen, wie es auch die Kandidatur schon war. Die Aussicht darauf, 6 Jahre meines Lebens hergeben zu müssen, reales privates Glück zugunsten einer angenommenen gesellschaftlichen Verpflichtung hintanstellen zu müssen, günstigstenfalls, war keine schöne. 6 Jahre Leben hatte ich am Sonntag gewonnen – auch wenn mir nicht danach war, das zu feiern. Als ich mit meinem Mann am Montag zurück nach Hamurg fuhr, ist mir aber dann erstmal mit jedem Kilometer Entfernung besser, leichter geworden. Prima, dachte ich, ganz prima – nun kann ich endlich dieses Kapitel abschließen. Ich hatte alles gegeben, alles versucht – nun würde ich in Hamburg endlich heimwehbefreit leben können… Die ein oder andere Sache war da noch, die da irgendwie noch in mir grub, – aber das, so sagte ich mir, würde vergehen, ein, zwei Tage, ein bißchen Schlaf, dann wären auch die letzten Zornesfalten geglättet,  der letzte Ärger verflogen – und dann könnte es los gehen, mein neues, völlig von Visionen und Illusionen befreites Leben. Und es würde schöner werden, als jemals zuvor. Einige quälende Fragen, die mich die letzten beiden Jahrzehnte begleitet hatten, würde ich mir nie wieder stellen müssen. Eine glorreiche Niederlage, die ich da eingefahren hatte. Für mich: ein grandioser Sieg. Ein paar Tage noch, dann würde ich wieder in den Tag reinschreiben können…

Als erstes schrieb ich, gleich Montag, so wie immer, eine Kolumne.  Das heißt: ich fing an, sie zu schreiben. Sehen Sie mal, hier:

„Und gezz?“ hatte Anton, dem Bommel sein Enkel, sein Oppa entgeistert angestarrt, nachdem der ihm den Schlüssel vonne Bude inne Hand gedrückt hatte. „Gezz? Gehört die Bude dir! Mach bloß nix draus, Junge, führ se  einfach nur weiter wie bisher.“ Hertha stellte die Pfanne auffet Pflaster und zooch die Jalousie vor den Schalter, wie se datt jeden Ahmt gemacht hatte, all die Jahre. „So.“ hattse gesacht, „datt wart dann. Nich runterknallen lassen, hörße, sampft, ganz sampft runnerlassen – dann hält die nochma fümmenzwanzich Jahr!“ „Im Ernst, gezz?“ Anton waa fassungslos. „Ihr könnt doch nich gehn!“ „Doch“ hatte Bommel gesacht „wir können, sieße doch! Wir ham hier nix mehr zu verliern. Die Bude hass du ja gezz!“ Dann hadder „Omma“ Hertha geherzt, se auffe Schnute geküsst. „Komm, Mutter, wir gehn!“ Und datt hamse dann auch gemacht. Sind gegangen. Der Sonne entgegen. Watt Sie gezz schmerzen, abber mich freun wird: Die beiden ziehn zu mir nach Hamburch. Schabrowski und Pollen-Kuat übrigens auch. Anne Essenerstrasse, inne Schwaazwaldsiedlung. Bommel wollt ja immer in Schwaazwald sein Lebensherbst genießen, Hertha anne See. Datt hatte zu manche Streiterein geführt, je näher die Rente rückte, abber als se bein letzten Besuch hier die Siedlung entdeckten, da waa ein genialen Kompromiss gefunden worden. Mit ein Hauch von Zeche. Pollen-Kuat hatte seine Fühler ma nache Hamburger Kleingaatenvereine spielen lassen und sich bei der hanseatischen Imkervereine informiert – und waa ebenfalls zu den Schluss gekommen, datt Hamburch gezz datt Land wär, wo Ziegenmilch und Honich für ihm und Schabrowski fließen würden. Die beiden waarn ja schonn immer ein Paar. Und wohnen gezz bei de Boerner. Au ne Siedlung. Au umme Ecke…

Da bricht die Kolumne dann ab. Mir war eingefallen, dass ich die ja nicht einfach alle nach Hamburg ziehen lassen kann. Ohne eine Erklärung. Wenigstens warum müsste ich ja irgendwie erzählen. Also brach ich ab – und wollte erstmal eine andere Kolumne schreiben, eine, die sie auf den Abgang vorbereitet…

Vielleicht sollt ich Ihnen doch ersteinmal was über die Schriftstellerei erzählen.  Nicht im allgemeinen – mehr so… im Besonderen.

Also von meiner….

Kurzer Zwischenruf …

Nur, damit Sie sich keine Gedanken machen müssen: Ich bin in Hamburg, wohl auf und guter Dinge, aber keine Zeit, zu schreiben. Wahlanalyse? Das auch. Aber auch Katzenglück. Ich genieße es, einfach mal rein gar nix zu tun. Den Lauf der Dinge, den können wir uns auch später noch betrachten… Ich schreibe weiter… Genießen Sie das Leben. Ich tu es auch!

Vielen Dank übrigens für die vielen lieben Grüße. Ich brauch ne kleine Pause, Sonne und Frischluft. Dann meld ich mich…

Der Tag, an dem wir die Demokratie wach küssen. Reifeprüfung.

So.  Dann ist es ja gleich soweit. Wahltag! Der, an dem wir die letzte Gelegenheit haben, uns vor dem zu schützen, was sie schon längst hinter verschlossenen Türen für uns ausgemacht haben. Die Duisburger können heute stellvertretend für viele viele Menschen in der Republik zum großen Befreiungsschlag ausholen. Wir müssen uns aus der Umklammerung der Parteien lösen. Wir müssen die Demokratie, der die Luft auszugehen droht, zu neuem Leben erwecken. Also die Lippen gespitzt und ab an die Wahlurne, denn das wollen wir doch mal sehen, wer hier die Hausherren und Frauen sind, wer in diesem Staate in letzter Konsequenz das sagen hat! Parteien haben nun lange genug unseren Willen durch den ihren ersetzt – da wird der Souverän des Staates jetzt mal einen Riegel vorschieben. Ohne uns geht von nun an gar nichts mehr und kein Weg wird mehr an uns vorbeiführen, wenn heute jeder sein Kreuz macht, bei der Oberbürgermeisterwahl. Ganz unten, ich steh als Letzte auf dem Schein. Das ist ein gutes Omen. Es gibt für mich kein Bessres… Wenn wir alle zusammenstehen, dann wird sich die Welt ändern.  Jeden Tag mehr. Von heute an.  In unserer Stadt, in Duisburg,  fangen wir an… Und hören nicht mehr auf damit…

Eine für Alle. Alle für Eine. – Für uns alle!

Eine Einlassung von Frau Sall-May.

Wo soviele mit Dreck gegen den anderen werfen, wäre es da nicht besser wir stoppen die Wahlen? Gehen jedem Vorwurf gezielt nach und fangen dann, nach geklärter Aktenlage, neu an?”

Diese “Einlassung” von Frau Sall-Mey, Oberbürgermeisterkandidatin der AMP, las ich gerade im Forum des Westens, wo Frau Sall-May seit Monaten unablässig sich zu Litaneien meldet. Die Frage mag ich nicht unbeantwortet lassen, irgendwann muss ja auch mal gut sein…

Nein, Frau Sall-May:  Ganz gewiss stoppen wir die Wahlen nicht. Das ziehen wir jetzt mal voll durch – und machen dabei weder vor den Etablierten, noch der AMP und vor Ihnen halt.  Wir wollen doch nicht vom Regen in die Traufe kommen!!! Was genug ist, ist genug!Auch, wenn es von Ihnen kommt!

Übrigens: In Wanheimerort wurde ein Wahlplakat, das Müller-Wähler für mich aufgehängt haben, mit einem der AMP  “überhangen” . Ich würde das jetzt eigentlich gar nicht erwähnt haben, wenn Sie nicht selbst mal auf ein solches Gebaren eingegangen wären. Ich weiß daher, daß Sie ein solches Verhalten gar nicht schätzen und mit sowas natürlich auch nienichundniemals etwas zu tun haben.  Bitte – was können Sie denn für sowas? Übereifrige Fans. Kennt man ja. Da mach ich Ihnen gar keinen Vorwurf. Falls Sie aber selber auch mal Hand anlegen möchten, einfach so,  oder aus Frust vielleicht: Ich erlaub Ihnen das. Das ist ja strafbar ansonsten, verboten,  wissen Sie ja,  aber Ihnen, ganz persönlich, da erlaub ich das.  Da ist soviel Qual in Ihren Texten, soviel Frust, und das geht wohl schon seit Jahren so –   das muss einfach alles mal richtig raus, da kommt man mit Urschreitherapie vermutlich auch nicht weiter, vielleicht versuchen Sie es einmal so? Ich hörte davon, daß im Duisburger Norden jemand ganz viele Plakate für mich ausgehängt hat – wenn Sie also jetzt anfangen, dann schaffen Sie`s bis morgen Abend vielleicht, alle zu finden und zu überkleben. Wenn Sie sich mächtig ins Zeug legen. Aber das können Sie ja! Sie müssten nur mal von der Tastatur weg für 24 Stunden. Das schaffen Sie! Irgendwie. Aber eines werden Sie ganz gewiss bis dahin nicht schaffen:  Die Wähler dazu zu bringen, Sie zu wählen.

Warum nicht? Das wollte ich Ihnen eigentlich erst nach der Wahl erklären, aber ich überlege gerade, ob ich das nicht vorziehen soll. Damit Sie nicht auf den letzten Metern noch völlig abdrehen…

Da erwacht sogar der Hoppeditz …

Boah! Kucken Se ma! Hab ich grad beim Spaziergang gefunden! Hier. Den Neudorfern ein dreifach donnerndes “Glück Auf, Glück Auf, Glück Auf!!!”

Ach so…Fällt mir gerade noch bei den Männerfreundschaften ein:  Zeit für Frauenpower! Das kommt natürlich zukünftig nicht mehr in Frage, daß unsere Fußballerinnen im “Haus am See die Wirtschaft fördern” und nicht empfangen werden, wie es sich für jedes siegreiche Team gehört. Wir werden Sie feiern, wie wir auch die Männer vom MSV feiern: auf dem Burgplatz.  Und natürlich kommt das gar nicht in die Tüte, daß sie im Niederrheinstadion von Rot-Weiß-Oberhausen spielen müssen statt bei uns, daheim, in der Wedau – weil selbst die reinen Kosten für sie zu hoch sind. Da werden wir dann mal genauestens feststellen müssen, woran das denn liegt, daß die so hoch sind….Aber das nur am Rande… Guten Mittag!

Wählt mich!

Brauchen Sie noch mehr Gründe mich zu wählen? Ich meine zwar, das alles reicht schon lange, aber bitte:  Hier

Und den hier.

(und gerade dabei wollen wir nicht vergessen, für wen Herr Sauerland von uns Solidarität gefordert hat. Keine Sekunde vergessen wir das!)

Das Schlimmste daran…

Wissen Sie, was das Schlimmste daran ist? Dass sie alle, die da gewählt werden wollen, uns längst aufgegeben haben. Sie halten uns allesamt für zu blöd, die Zusammenhänge zu durchschauen. Sie glauben, Sie wissen es besser, besser als wir allemal, besser als der politische Gegner, besser, als alle Generationen vor Ihnen. Sie konkurrieren nur noch mit sich selber. Sie priviligieren und sind priviligiert und haben keine innere Kenntnis mehr, von unserer Lebens- und Arbeitswelt. Sie leben, wie wir alle, in ihrer Parallelwelt. Sie kennen die Welt, in die der überwiegende Teil von uns lebt, nicht aus eigener Anschauungen. Wenn Sie mit den Auswirkungen ihrer Politik tatsächlich einmal konfrontiert werden, wenn Ihnen Menschen begegnen, deren Schicksal sie anrührt, dann sind sie einerseits zutiefst betroffen, was ich Ihnen nicht einmal absprechen will, andrerseits aber auch schnell dabei zu versichern, dass es sich hier um bedauerliche Einzelfälle handelt. 50 % der Bescheide, die bei Gericht landen, sind fehlerhaft. Gerichte korrigieren zunehmend die Verwaltungsfehler, Gerichte korrigieren zunehmend auch den Gestzgeber. Gerichte,  die überlastet sind, weil Gestzgeber, Verwaltung, unablässig fehlerhafte Rechtsakte produzieren und die Arbeitsbehörden in schikanöser Weise ein Gesetz handhaben, daß zutiefst unsozial und ungerecht ist. Hinter jedem einzelnen dieser falschen Bescheide steht ein menschliches Schicksal. Jeder einzelne kann Ärger mit dem Vermieter, nicht gezahlte Stromrechnung, trocken Brot statt mit Margarine bedeuten. System? Oder Systemfehler? Einzelfälle sicher nicht. Und die, die das ändern könnten, die die zumindest die ArbeitslosenVerwaltung hier vor Ort zu korrekter Arbeit anhalten könnten, entlassen den Ombutsmann, den einzigen, in diesem ganzen System, der die Fehler erkannt und benannt hat – und hätte beheben können, der Einzige, der die Stimme erhoben hat, gegen schreiendes Unrecht, daß unseren Mitbürgern geschah. Der oberste Bürger aber dieser Stadt, der, der sich gegen das Unrecht und für seine Mitbürger hätte einsetzen müssen, tat es nicht. Wie “aus gewöhnlich gut informierten Kreisen zu hören war” hätte es sonst nämlich auch Scherereien mit Frau Janicki gegeben. Und als die Fehler immer offener zu Tage traten, der Mist sich nicht mehr unter den Teppich kehren ließ, da wurde auf den Rathausfluren darüber geredet, wohin man denn Herrn Maul am besten in Deckung bringen könnte, so…nach der Wahl. Gut dotiert natürlich. Der ist ja jetzt auch Mitglied, bei den BlindGrünen. Nach derWahl, wenn wieder einer den anderen braucht, und es wieder losgeht , das Geschachere, um die Posten. Wir interessieren da allenfalls noch am Rande, als die, die irgendwie notdürftig versorgt, billig untergebracht und bei Laune gehalten werden müssen – oder etwas schärfer an die Kandarre genommen, wenn denn alles noch schlimmer kommt, noch mehr offen zu Tage tritt, noch mehr nicht unter den Teppich gekehrt werden kann… Auf die Idee, das wir bei alledem ein Wörtchen mitzureden haben, dass wir – viel mehr, als man uns zutraut – dazu beitragen könnten, unser Lebenselbst  zu gestalten – auf die Idee kommt keiner. Wir sind ja blöd. Wir sind ja die Doofen,  die, die  auch niemals zwei Wahlen bei einem Urnengang auseinanderhalten könnten. Wir sind ja alle wie die da, die Prolls in den Nachmittagstalkshows, mit denen sie uns gerne die Gehirne zuscheissen wollen. Sie glauben sich diese Bilder, die sie massenhaft produzieren ließen, um uns zu verblöden, mittlerweile selbst. Die glauben wir sind alle so. Und deswegen halten sie sich für klüger. Und sind doch in der überwiegenden Zahl nur eitel und selbstgefällig. Ich hab es immer wieder, auf die ein oder andere Art gehört. Wenn man gelernt hat zu übersetzen, was sie wirklich sagen, dann hört man das. Daß sie uns aufgegeben haben. Auf die eine oder die andere Art… Da gibt es wirklich nur eins:  Wir müssen sie vom Gegenteil überzeugen. Am Sonntag. Da gibt datt dann “High Noon. Im Saloon.”

Letzter Akt. Erster Aufzug.

Na ja. Einstimmen können wir uns ja schonmal. Auf den großen Show-Down. Is ja alles bisken wie “Warten aufs Christkind.” Hab ich immer gerne gesehen. Früher.  Als Kind. Die Warterei wär ja sonst nicht auszuhalten gewesen… Gut. Vertreiben wir uns also ein bißchen die Zeit und arbeiten zusammen am Schlußakt. Erstmal:  Spannung aufbauen. Höchste Spannung. Das geht so: Klick.

Und ich hol schon mal die Flinte. Denen werde ich`s  zeigen! Pah!!

Hab ich schon gesagt, daß ich mich ganz gut fühle? Grade jetzt? Na denn…

Die Letzten werden die Ersten sein…

zwerg 370Is doch bisken später geworden. Gestern wollte ich ja noch nachlegen – bin aber dann beim Studium von Männerfreundschaften hängengeblieben. Hatte ich ja gesagt: da muss ich noch einiges drüber lernen. Und zwar nicht bei doing. Nicht alle Theorie ist grau… Und heute vormittag hab ich mich vergnügt. Muss ja auch mal sein, Frischluft, vielviel Frischluft, wenn man zu lange die Nase in Dinge steckt, die einen was angehen. Haben Sie übrigens schon das Plakat von Frau Janicki gesehen? Das “Nummerngirl” ? Hier. Kucken Sie mal. Den Kommentar sollten Sie sich ruhig auch gönnen. Oder den rollenden Brandt? Oder gar die brandtheißen Hot-Pants-Girls? Das mag man alles gar nicht glauben, nicht wahr? Da wünscht man sich doch glatt auf einen anderen Stern…” Mein Gott, watt is mir datt alles peinlich!” sacht die Hertha heut moin, “Ers Bob, dä Baumeister, dä Mann dä an kein Bagger vorbeikommt, die Janicki,  die Lehrerin bei  volle Bezügen und ohne Stundenplan, wie sonne Maren Gilzer für Aame bei “dä Preis is heiß” und Brandt, dä rollende Marthon-Mann mitte Goggogirls. Samma, sind die sich eigentlich für nix zu schade? Mir is schon datt zukucken peinlich! Hömma, unterm Strich is datt doch gut, datt da gaa nich soviel drübber berichtet worden is.  Sowatt daafße doch echt kein erzählen, datt kammann doch nich inne Nachrichten verbreiten – die halten uns doch sons noch für bekloppt hier!” Hertha hat noch ne Menge mehr gesacht, watt ich abber gezz hier nich widderholen mach. Die Nerven, verstehense? Total blank.  Hertha sacht, Wahlkampf sei Psychoterror für ihr. Und datt hörte ja nich auf, datt ging ja gezz alles so weiter bis zur Bundestachswahl. “Nich wennet hier rummst” hatte Bommel eingeworfen. “Wenn die Mimi innet Rathaus kommt, da geht hier gaa nix mehr so weiter.  Da kucken die nemmich ganzganz dumm ausse Wäsche, da wackeln die Wände inne Paateizentralen in Berlin noch am gleichen Aahmt. Da werden die sich nemmich ganz flott watt einfallen lassen müssen…” Auch Bommel hat noch viel mehr gesacht, watt ich hier ebenfalls nich wiederholen möchte…. Jedenfalls verging die Zeit wie im Fluge – weswegen ich erst jetzt wieder an der Tastatur sitze. Und überlege, ob ich jetzt schon zum großen Showdown komme – oder ob ich das aus dramaturgischen Gründen vielleicht auf morgen verschiebe. 12 Uhr Mittags. High Noon. Sie wissen ja, ich neige zu Späßen. Andrerseits will ich ja auch den Spannungsbogen nicht überspannen. Zen. Sie verstehn? Macht nix. Ich auch nicht… Bis gleich…

Und: Wer hat einen an der Mütze?

zwerg 360“Welchen Schal trägt Adolf Sauerland auf seinem Plakat?”. Das war eine der Eminem wichtigen Fragen, die die örtliche Presse im Laufe dieses Wahlkampfes gestellt hat. Man hätte viele Fragen stellen können, noch mehr sogar stellen müssen, wäre man wirklich interessiert gewesen an den Vorgängen in dieser Stadt, über die zu wissen für uns lebenswichtig sind. Fragen, deren Beantwortung wichtig gewesen wären für die Meinungsbildung der Duisburger. Was uns zuteil wurde war:  Hofberichterstattung und “dumm Tüch”.  Und was taten die Parteien Ihrerseits, um uns zu informieren? Tausende von Plakaten mit “dumm Tüch”, jede Menge gedruckter Absichtsbekundungen, warme Händedrucke,  joviales Lächeln. Wurde irgendwem irgendwo “auf den Zahn” gefühlt? Hat es wirklich ernsthafte Debatten, ernstzunehmende Auseinandersetzungen gegeben über das was war – und das, was sein wird? Nein. Ein gesellschaftlicher Diskurs fand nicht statt, wurde nicht angeregt und war offenbar von keiner der “gesellschaftlich relevanten Gruppierungen” gewollt. Es gab ein  “Wahlgeblubbere” – aber keine politische Auseinandersetzung die über das Absondern der üblichen Sprechblasen hinausging. Und dieses ganze “Nichts” vor dem Hintergrund einer weltweiten Wirtschaftskrise, deren erste Auswirkungen noch nichteinmal voll bei uns angekommen sind und an deren Anfang wir erst stehen – und nicht, wie uns vorgelogen wird, an deren Ende. Milliarden und Abermilliarden wurden zur Rettung von HRE und anderen Banken aufgebracht, von denen wir nun lesen, daß sie alles andere als gerettet sind, deren Krise bewältigt werden soll, von denen, die sie verursacht haben und denen nach wie vor, wie bei der HSH-Nordbank, Boni und andere Vergünstigungen auch weiterhin zugestanden werden.  Wir stehen vor unvorstellbar schweren Zeiten – und niemand, wirklich niemand hält es für nötig, in angemessener Form das Gespräch mit den Bürgern einer Stadt zu suchen, die von den Auswirkungen dieser Krise überrollt zu werden droht. Man macht weiter wie bisher: man baut und baut und baut – trotz aller sichtbaren Leerstände, man widmet sich der Hochkultur, die man ebenfalls durch findige Modelle auf die “sichere Seite” gebracht hat – und “muss” leiderleiderleider an freiwilligen Leistungen sparen, man bedient sich PPP und anderer obskurer Vertragsmodelle um die Pleite zu kaschieren – und reisst uns noch mehr in den Abgrund. Ansonsten schon man sich die Schuld für Vergangenes gegenseitig zu, man reklamiert vermeintliche Erfolge wechselseitig für sich und streitet allenthalben um die Urheberschaft von Projekten,  nach denen es keinen Bürger je verlangt hat. Wahlkampf ? Wo waren die Debatten? Wo klar umrissene Lösungsmodelle? Wo ernstzunehmende Ursachenforschung bei Mißständen? Dies alles hatte nichts zu tun mit dem, was ich einmal als “Demokratie” schätzen und lieben gelernt habe. Dies alles ist zu einem mehr oder weniger würdelosen Spektakel verkommen, auf das nicht einmal mehr die Bock haben, die es veranstalten. Der allgegenwärtige und sichtbare kulturelle Verfall hat auch vor der Politik selbst, die ihn ja befördert hat, nicht Halt gemacht. Unsere gesamte Kultur droht zu verkommen – auch die politische, auch die demokratische – und alle, ausnahmslos alle tragenden Institutionen, alle gesellschaftlichen Säulen,  sind an diesem Verfall beteiligt – oder setzen ihm doch zumindest nichts Entschiedenes entgegen. Die deutlichsten Vorhaltungen muß man jedoch “der Presse” machen. Sie allein hätte die Macht gehabt, diesem Verfall – auch der politischen Kultur – entgegenzu-treten. Es wäre Ihre Aufgabe gewesen, all die Dinge zu thematisieren, die der Bürger, der Wähler wissen muss, wenn er wirklich eine “reife” Entscheidung treffen soll.  Ihre Aufgabe wäre es gewesen, durch freie und umfassende Information dafür Sorge zu tragen, daß die von der Poltik herbeigeführte Politikverdrossenheit, nicht zu einer Demokratieverdrossenheit wird. Sie hätte tun können, was Poltiker seit 2 Jahrzehnten unablässig versäumt haben:  Die Menschen für die Demokratie begeistern können – einfach nur, in dem man sie umfassend informiert, in dem man die Fragen stellt, die ohnehin alle auf den Strassen bewegen. Man hätte dafür sorgen können – und nach meiner Auffassung auch sorgen müssen – dass ein gesamtgesellschaftlicher Diskurs überhaupt stattfinden kann. Das tat man nicht nur nicht – sondern man beförderte obendrein auch noch die Selbstdarstellungsgelüste derer, denen hier ohnehin schon mehr als genug “Spielraum” dafür geboten wird….

Jetzt erstmal Tee. Dann geht es weiter. Isch kann nemmisch auch Show-Down!

Viva la Vida!

zwerg 364Moinsen ! Gute Idee, den Tag so anzufangen – die hab ich dann gleich übernommen. Von den “ruhrbaronen”…, auf meinem Internetmorgenspaziergang. Wiisen Sie ja jetzt schon: morgens spaziere ich immer ein bißchen um den blog… Dabei bin ich dann auch auf ein Video gestoßen, vom “Show-Down” und ehrlichgesagt:  Da bin ich aber dann doch recht froh, daß ich den nur im Radio verfolgt hab… Peinlich. Ich fand das einfach nur peinlich. Wie da erwachsene Menschen gejohlt und gegröhlt haben, als seien sie bei einem wet-t-shirt-contest und nicht bei einer Informationsveranstaltung, an deren Ende sie eine weitreichende Wahlentscheidung zu treffen haben. Und wie der Noch- Oberbürgermeister angesichts des  bestellten Zuspruches vor Selbstgefälligkeit triefte…Und wie Brandt sich ebenso stoisch wie vergeblich bemühte, die Peinlichkeit dieser ganzen Situation zu überspielen…Das will ich Ihnen aber mal gleich sagen: das sind Fähigkeiten, die ich nicht vorzuweisen habe! Ich glaube auch nicht, daß ich bei einem solchen Circus mitgespielt hätte – dafür wäre mir meine Zeit zu schade. Und wen hätte ich denn mit Argumenten überzeugen sollen? Die, die da im Publikum saßen, die wissen längst, was sie wollen. Wenn man in einer Partei ist, dann ist man entschieden. Die waren auch unüberhörbar nicht gekommen, um sich zu informieren. Da haben die Fanclubs aus den Ortsvereinen einen Ausflug gemacht… Was mich angeht: je länger ich “keinen” Wahlkampf mache, desto richtiger finde ich das. Auch das ist alles nur Ausfluss der allgegenwärtigen Maschinerie des Berummsens und Beschummsens. Immer mehr komme ich zu dem Schluß, daß man sich dieser Art des Wahlkampfes kategorisch verweigern muss. Gestern, ich saß so in der Sonne und schleckte ein Eis, da hab ich mal überlegt, was das denn jetzt genau war,  “der Wahlkampf.” Wie hat er ausgesehen, was hat man davon mitbekommen, so als “ganz normaler Bürger” – und nichts anderes bin ich ja. Was also fand statt? Ich ging hin und strich alles, was jetzt mit unserer Sache zu tun hatte und sah mir das alles mal an, so, wie ich es immer getan hatte, als Kolumnistin….Und da bin ich zu einem ganz überraschenden Ergebnis gekommen…Gleich. Jetzt erstmal: Musik. Für uns alle.

Mal was ganz anderes…

zwerg 365

Wir haben schon lange nicht mehr bei Radio Freie Dachkammer reingehört. Dann wollnwer mal widder…

Knut: “Moin, moin, Freunde, hier ist wieder Radio Freie Dachkammer für Euch, der Sender mit Scherz! Kleiner Witz, liebe Freunde, ich bin`s, Euer Knut Knutsen, mit einer Direktschalte zu Wiebke Wiebkensen, die an Bommel`s Bude in Neudorf steht. Wiebke, was gibt es denn Neues von der Kandidatin, die aus dem Norden kam?”

Jette:   Nein, Knut, Wiebke war gestern, heute ist Obst, Jette Obst. Ja, liebe Hörer, von der Duisburger Schicksalswahl gibt es Einiges zu berichten. Gestern, Sie erinnern sich, war es ja zum großen Showdown der beiden Spitzenkandidaten gekommen. Ich will es kurz machen:  Beide platt. Umso mehr sind natürlich die Chancen für Mimi Müller gestiegen, die noch am gleichen Abend ein Grußtelegramm an Ihre Mitbewerber sandte und sich für die Wahlkampfunterstützung bedankte. Ich warte jetzt hier an Bommels Bude, da, so hat es geheißen, wolle Frau Müller sich heute ein paar Tütchen Ahoi-Brause kaufen und wir werden dann vielleicht endlich die Gelegenheit haben, ein paarWorte mit ihr zu wechseln…Knut?

Knut: Danke! Du bist ne Nette, Jette! – Und nun machen wir wieder ein bißchen Musik!

Und wir? Machen Mittag. Und ein Schläfchen… Soll ich Ihnen mal wieder eine Kolumne schreiben? Später? Lust hätt ich schon…

“Ich denke die Kurzarbeit ist optimal für eine Struktur für die Stadt Duisburg”

“Ich denke die Kurzarbeit ist optimal für eine Struktur für die Stadt Duisburg” so hat er es gesagt,  gestern, der Oberbürgermeister. Das lassen Sie mal schön langsam auf sich wirken… Mir zieht das alles die Schlappen aus! Mir zog schon seine Video die Schlappen aus, wo er um Solidarität mit denen bat, die hier die Arbeitsplätze vernichten. Aufhören! Aufhören! Das lässt sich alles nicht mehr ertragen! Und das Stadtfenster? Unglaublich. Gestern redet er wieder von einem “Investor”. Wann endlich wird jemand mal darauf bestehen, dass hier die Verträge auf den Tisch kommen? Ich will jetzt langsam mal wissen, wie groß das Ding ist – und, noch vor allem anderen: Was es kostet. Ach, übrigens, bevor ich es vergesse: Sie haben das mitbekommen, nicht wahr? Das die Küppersmühle schon jetzt wieder teurer geworden ist? Und dass die GebaG nun doch in die Finanzierung involviert ist? Ja! Der große Sponsor zahlt in Raten – da muss natürlich die städtische Wohnungsbaugesellschaft ran, da sind wir alle gefordert, da dürfen die Mieter jetzt zwischenfinanzieren ….

Nein, ich glaube nicht, dass Sie das Alles weiter mitmachen wollen, dass Sie weiter zusehen wollen, wie diese Stadt auf alle erdenklichen Arten geplündert, unser Gesellschaftsvermögen weiter verschleudert wird. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß nicht auch der allerletzte hier begriffen hat, das sie alle, die das zu verantworten haben, endlich! gestoppt werden müssen! Wenn Sie es zulassen, dass eine Handvoll Parteigänger dafür sorgen können, daß einer von den beiden, egal ob Sauerland oder Brandt, Oberbürgermeister wird: dann ist Ihnen wirklich nicht mehr zu helfen.  Sie müssen diesmal wählen gehen!!! Das ist nicht irgendeine Wahl, dass ist die Wahl in der größten Krise, die es nach dem Krieg gab, wir entscheiden diesmal wirklich über unser Schicksal! Wenn Sie diesmal zu Hause bleiben, wird das mehr Gewicht haben, als jemals zuor. Sie ermöglichen damit jenen, die uns ruiniert haben, ein ungehindertes festhalten an und fortsetzen einer Politik, die zutiefst unsozial und ungerecht ist. Die beispiellose Umverteilung wird noch weiter fortgesetzt werden, der Abbau von Arbeitnehmer und Freiheitsrechten wird mehr als nur bedrohliche Ausmaße annehmen. Bedrohlich sind sie schon jetzt. Es bedarf eines gehörigen Paukenschlages, damit wir mit unseren berechtigten Anliegen zur Kenntniss genommen werden. Es gilt, eine Parteiendiktatur zu verhindern! Nicht mehr – nicht weniger. Wenn Sie auch, aus Gründen, die ich verstehe, nicht über die Zusammensetzung der Bezirksvertretung oder des Stadtrates abstimmen wollen, so können Sie auch nur an der Oberbürgermeisterwahl teilnehmen. Das ist erlaubt. Sie sind nicht verpflichtet, auf allen 3 Wahlscheinen Kreuzchen zu machen. Sie können einfach nur mich wählen – und auf diese Weise sicherstellen, daß der zukünftige Rat der Stadt nicht mehr so wie in der Vergangenheit an den Bürgern vorbei agieren kann. Wählen Sie mich! Das darf nicht geschehen, daß wir einen Oberbürgermeister bekommen, der nur von 20 Prozent der Wahlberechtigten gewählt ist – und dann Parteipolitik betreiben kann, die sich gegen uns alle richtet. 56 % Prozent Nichtwähler gab es bei der letzten Wahl.  Bei der Stichwahl waren es rund 63 Prozent. Sie alle bitte ich: Geben Sie mir Ihre Stimme! Wir brauchen ein Bündnis der Denkenden und Leidenden. Und wir brauchen es jetzt! In dieser Zeitenwende… Und wir müssen uns nicht fürchten, vor dem, was vor uns liegt, wenn wir zusammenstehen.  Schiller:

Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.

Lassen Sie uns einfach Mehr Demokratie wagen! Die Anderen trauen sich ja nicht…

“Das ist doch lächerlich!”

- das waren die letzten Worte des Noch-OB gestern in der Schifferbörse.  Und richtig: Das ist wirklich alles lächerlich – und wenn nicht fortlaufend die Demokratie Schaden nähme, müßte man wahrhaftig in schallendes Lachen ausbrechen.  Ich hab “die Show” am Lautsprecher verfolgt – und hätte ich es nicht besser gewusst: Ich hätte angenommen, daß ist eine Übertragung aus dem Bierzelt. Gegen Ende schien Sauerland schon ganz berauscht von dem jubelnden Zuspruch seines Ortsvereins, denn in jedem Fall war es ihm gelungen mehr “Claque-Chöre” in den Saal zu bekommen als Brandt…. Hatte ich übrigens vorher schon gehört: Dass es schwierig seie, an Karten für eine der “Wahlveranstaltungen” zu kommen. Da hätten die Parteien die Daumen drauf. Das hatte ich schon einmal gehört – von einem Bundestagsabgeordneten, der mir mal erzählte, die Kontingente für Frau Christiansens Laberrunde seien für Normalsterbliche immer ausgeschöpft, die Eintrittskarten gingen bevorzugt an Parteizentralen…Das ist viele Jahre her, aber in Duisburg hörte ich das wieder. Ob das so ist? Ich bekam jedenfalls vor Wochen schon keine Karte für den Kleinen Prinzen, obwohl ich bei der Hotline angerufen hatte. Und nachdem ich das Gejohle gestern gehört habe, da glaub ich schon, daß die Zuschauerränge überwiegend mit Parteigängern besetzt werden – auf welche Art auch immer… Gestern jedenfalls war Sauerland vom Zuspruch der “breiten Masse” derart begeistert, daß er vergessen haben muss, daß es das eigene Parteivolk war, dass ihm zujubelte.  Anders lässt sich sein Überschwang gar nicht erklären…  Albern. Das Alles, dieser ganze Wahlkampf,  das Gehabe der Politiker, der Parteigänger (und dazu können wir getrost die überwiegende Anzahl der örtlichen Medien ebenfalls rechnen)- das alles ist einer so großartigen Sache wie der Demokratie unwürdig. Es wundere sich doch niemand, wenn sich das “gemeine Volk” angewidert abwendet… Aber diesmal nicht. Dieses eine Mal nach langer Abstinenz, da gehen Sie bitte wieder hin! Sie wollen doch, daß diese Schmierenkomödien vom Spielplan kommen. Sie wollen doch endlich wieder richtig gute Vorstellungen sehen! Und zwar in einem Volkstheater.  “Ohne Sorg” können wir zwar so schnell nicht mehr leben, dafür haben sie schon zu viel vermasselt, aber das Schlimmste verhüten: Das können wir. Noch. ..

Zeigen Sie denen, die das vergessen haben, was Demokratie ist! Und sorgen Sie dafür, dass ich diesen Selbstbedienungsladen schließen kann – damit  aufrichtige Menschen wieder Menschen dienen. Ein Kreuz nur! Jeder nur ein Kreuz! Das reicht völlig. An den Lasten, die uns aufgebürdet wurden, haben wir nun lange genug getragen. Mehr geht nicht. Aber wenn wir uns jetzt nicht zur Wehr setzen, dann werden wir in kürzester Zeit unter den Lasten zusammengebrochen sein. Stecken Sie den Kopf nicht wieder in den Sand! Bleiben Sie aufrecht! Und halten Sie sich tapfer….

Das Anstössige daran…

hieß es gerade zu der Kanzlerin/des Ackermanns  Geburtstagsparty, in einem Kommentar der Abendnachrichten, sei nicht die Party – sondern anstössig sei allein der Zeitpunkt, zu dem diese Feier thematisiert worden sei. Wahlkampf! Pfui! Schließlich, so der Kommentator, habe er selbst bei Merkel 4 mal, bei Schröder über 20 mal, an solchen Feiern teilgenommen. auch Steinmeier habe dabei Rotwein geschlürft und nie was dabei gefunden. .. Sehen Sie und da finde ich, dass das, was als Verteidigungsrede gedacht war, für mich zu neuer, noch schärfer Klage führen muß. Das Anstößige daran ist für mich jetzt, dass solche “Feierlichkeiten” offenbar üblich sind. Ja, Pfui! Schämt Euch! Schämt Euch bis auf die Knochen!

Und Opel…Opel….GM eben noch pleite, eben noch mit Milliarden gerettet, fängt jetzt schon wieder mit Spekulationen an. Glauben Bedingungen stellen zu können. Interessieren sich schon wieder nur für den eigenen Profit! Da hatte mein Gatte gerade einen meiner Meinung nach wirklich guten Vorschlag:  Kündigungen. Da sagte er – und für einen Moment lang hörte ich Hugo reden: “Alle Räder stehen still, wenn euer starker Arm das will” …

Und dann meinte er, das seie es, was wir im Pott tun sollten: den Spieß herumdrehen. Kündigen, hat er gemeint, alle Opelmitarbeiter sollten auf einen Schlag kündigen. Statt sich zum Spielball machen zu lassen, sollten sie selbst aktiv werden – kein Konzern der Welt könnte solche Mitarbeiter in absehbarer Zeit ersetzen. “Was habt ihr nicht alles versucht in eurer Geschichte”, sagte der beste Ehemann von allen (außer Ihrem/Ihnen), “Werke besetzt, Brücken gesperrt, Autobahnen – aber das – das hat noch keiner gemacht:  einfach mal kündigen. Es mag eine Sperrfrist geben, 6 Wochen vielleicht, aber dann gibt es Arbeitslosengeld 1. Ihr fallt doch nicht ins bergfreie! Solange hält das kein Konzern durch!!! Sie können Euch nicht ersetzen! Nicht alle auf einmal, und nicht, wenn ihr alle zusammensteht. Kündigung als Kampfansage! Ihr habt nichts zu verlieren…” Was für ein Vorschlag! Ohne darüber geschlafen zu haben weiß ich: Er hat Recht! Ja! Alles andere haben wir versucht. Und wir haben uns in unzähligen Kämpfen aufgerieben. Selbst zu kündigen: das ist ein legaler Weg! Wir müssen nicht eine Werft, ein Werk besetzen. Solange wie sie mit unserer Arbeitskraft , unseren Existenzen, glauben Monopoly spielen, haben wir auch die Möglichkeit uns zu verweigern! Ja.  Jajaja! Er hat Recht! Wie Hugo schon Recht hatte. Wie unsere Vorväter schon Recht hatten: Alle Räder stehen still, wenn unser starker Arm es will! Wenn die Gewerkschaften das vergessen haben:  Wir können uns daran erinnern. So, wie wir mal einkaufen gehen können, um zu zeigen, welche Macht wir haben, und wie viele wir sind, und unersetzbar – so können wir auch nicht einkaufen. So, wie wir arbeiten, können wir auch alle mal:  kündigen. Danke, das war`s, ihr wollt uns weiter verarschen? O.K., aber wir machen nicht mit! 6 Wochen bis zum Quartalsende – solange habt ihr Zeit, uns ein Angebot vorzulegen – sonst sind wir weg , dann war`s das für Euch! Und dann kauft Euch den Laden keiner mehr ab! Das wird Euch ruinieren, also denkt gut nach!…

Ich weiß, Sie kucken grad genauso, wie ich gekuckt hab… Schöner Gedanke, nicht wahr? So einfach. So bezwingend. Ja! Wir sollten überall den Spieß herumdrehen! Wenn wir zusammen stehen, dann können die uns nämlich alle mal…. Und zwar rein gar nix. Die brauchen uns!… Und wie die uns brauchen!!! Sonst gibt es nämlich nicht nur kein Prdukt mehr – es gäbe auch kein Werk mehr…

Die Gewerkschaftsfunktionäre, die oft genug Parteimitglieder sind, mögen nicht mehr wissen, wie das geht, Arbeitskampf. Aber wir können ja durchaus neue Formen entwickeln. Bis hin zu kollektiven Kündigungen…

:So. Das wollt ich Ihnen noch erzählen. .. Und gezz knuutsch ich meinen Gatten. Toller Typ, den ich da auf meine alten Tage noch gefunden habe….

Schlafen Sie schön! Und träumen Sie….Von dem, was wir alles erreichen können, wenn wir uns endlich begreifen als das, was wir sind: Menschen. Zusammen:  ein Leib.

Wer nicht denken will, fliegt raus (Beuys)

telemimi

Das Studium der Männerfreundschaften ist übrigens langwierig, stark verschachtelte Gesellschaftskonstruktionen sind das, nicht so simpel wie bei Frauen, die einfach mal so zur Toilette gehn… Eins steht jedenfalls jetzt für mich schon fest: die Demokratisierung muss alle Gesellschaftsbereiche erfassen – die Probleme die wir haben machen auch vor dem Fußball nicht halt. Ein bißchen bedauere ich, daß ich nicht mit dem Fan-Bus zum Pauli Spiel mitgefahren bin. Das wäre sicher auch sehr aufschlussreich gewesen. Auch in den Vereinen gibt es eine “Basis”. Und weiter oben treffen wir dann auf die immer gleichen Protagonisten… Jedenfalls ist das ganz spannend, was sich da alles im Internet findet. Man muss dann nur die ganzen Informationen sortieren, sichten, trennen: die Guten ins Tröpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen… Das kann dauern.  Zumal ich keine Tauben habe, die behilflich wären… Sonst gibt es nicht viel Neues. In Gedanken geh ich die letzten Monate nochmal durch, die Begegnungen, die ich hatte, die Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Ich fühle mich sehr bereichert – in vielerlei Hinsicht. Und ich habe eine Menge über mich selbst erfahren. Ich bin gewachsen. Diese Kandidatur hat, schon jetzt, mein Leben grundlegend verändert, denn ich habe durch sie Einblicke bekommen, Erkenntnisse gewonnen, wie ich sie ohne sie nicht hätte machen können.  Ich habe, so seltsam das klingen mag, durch sie Frieden gefunden. Es war ja richtig, immer, irgendwie, wenn Sie auf Lesungen gefordert haben, ich solle “in die Politik” gehen. Ebenso richtig war es aber auch, für mich, es damals nicht zu tun. Ich glaube nach wie vor, dass dies der richtige Zeitpunkt ist. Und ich glaube, ja, immernoch, daß ich diese Wahl gewinnen werde. Das ist kühn, finden Sie? Ja, das ist es. Es braucht einige Kühnheit, ein flammendes Herz und einen kühlen Kopf, wenn man sich entschließt, dass zu tun, was ich tue. Aber das weiß ich jetzt erst. Als ich meinen Anspruch vor ein paar Monaten anmeldete, da war das aus der inneren Erkenntnis heraus, das das alles so nicht weitergehen kann, dass wir alle, dass auch ich so nicht weitermachen kann, wenn wir wollen, wenn ich will, daß unsere Leben lebenswert, unsere Erde bewohnbar bleibt. Damals, an jenem Morgen, da hatte das nichts mit Mut oder Kühnheit zu tun – da war einfach das Erkennen: es geht nicht anders. Ich muss etwas tun. Mehr tun, als dagegen an zu schreiben, gegen diese ganze Unvernunft, den Eigennutz, die Selbstsucht und die Machtgier. Das war selbstverständlich, dass ich aufstand – ich brauchte keinen Mut dazu.  Heute weiß ich, dass ich mutig bin. Und kühn. Ich weiß überhaupt viel besser, wer ich bin, was ich kann. Welche Stärken ich habe. Und welche Stärke.  Ich habe mich schätzen gelernt in dieser Zeit. Und ich habe Sie schätzen gelernt. Beides gibt Anlass zu berechtigter Hoffnung, daß wir die Verhältnisse in ein paarTagen werden ändern, die Karten neu mischen können. Alles, was ich Ihnen über das Gesagte, Geschriebene hinaus noch versichern kann: Ich werde mich Ihres Vertrauens würdig erweisen. Ich weiß, daß ich viel verlange, aber denken Sie bitte daran: Nicht ich habe Vertrauen verspielt. Das waren andere, denen Sie dennoch immer wieder neuen Vorschuss gaben. Nun bin ich es, die Sie um einen Vertrauensvorschuss bittet. Lassen Sie diese Sache nicht unter den Fehlern leiden, die andere gemacht haben! Wir brauchen Mehr Demokratie! Und Sie können am kommenden Sonntag mit Ihrem Votum für eine unabhängige Kandidatin stellvertetend für die vielen Bürger in der ganzen Bundesrepublik ein deutliches und unübersehbares Zeichen dafür setzen, dass unsere Geduld nun ein Ende hat, daß wir von nun an mit an den Tischen sitzen wollen, an denen über unser Schicksal entschieden wird. Ich werde Sorge dafür tragen, daß unsere Interessen auch in Düsseldorf und Berlin zur Kenntnis genommen werden müssen . Sie werden in mir eine gute Anwältin Ihrer Interessen in den Schaltstellen der Macht finden, ich werde Ihre Ansprüche zu stellen wissen. Ich habe mich in allem sehr sorgfältig geprüft und versichere Ihnen: Ich bin dieser Aufgabe gewachsen.  Bewegen Sie alles, was ich Ihnen schrieb in Ihrem Kopf und in Ihrem Herzen…Und freuen Sie sich. Dass wir diese Chance auf Veränderung haben.

Andere sterben dafür. Und haben Sie dennoch nicht…

Er kommt, er kommt nicht, er kommt, er kommt nicht, er…

Watt meinen Sie? Ob Brandt gezz Gänseblümkes zuppt? Von wegen, ob sein Kontrahent nu kommt ? Heut Ahmt…Vielleicht hadder ja widder kein Zeit…

Doch. Ja. Ich hab mich wieder ein bißchen abgeregt. Manchmal gerate ich einfach in Wallung. Wenn ich mir so vorstell, wie die da… im Kanzleramt! Sapperlot!… Ich finde, da kann man sich nicht nur aufregen – man ist dazu geradewegs verpflichtet! Ehrlich: Sowas geht doch nicht! Ebensowenig wie es geht, daß Pleitiers jetzt die HSH Nordbank “absahnieren.” Dass die, die die Krise verursacht haben, heute in die Gremien berufen werden, die dem einen Riegel vorschieben sollen. Dass Böcke zu Gärtnern gemacht werden! Immer wieder. Daß Lobbyisten in den Ministerien sitzen und sich selbst die Gesetzestexte schreiben – inklusive der Lücken. Daß Bankenchefs und Wirtschaftsbosse im Kanzleramt Partys geben dürfen… Mein Fass ist schon lange übergelaufen – ich hätte mich sonst gar nicht zur Kandidatur gezwungen gesehen, aber ich hoffe, daß dies der Tropfen ist, der an anderen Fässern noch gefehlt haben mag… OmmmmOmmmmmOmmmmEliEliEliHareHareHareAllahAllahAllahHallelujalujalujaOmmmmOmmmm

Bevor ich mich doch wieder….hier….noch ne schöne Musik. Wiyathul. Zum entspannen….

Neuerungen

Hier gibt es natürlich jede Menge neuen Technik-Schnick-Schnack – aber keine Sorge, ich werde davon keinen Gebrauch machen. Mehr als 3 Knöppe sind nix für mich und ich bin schon aus mancherlei Schaden so klug geworden, daß ich mich zu beherrschen weiß… Man muss nicht an allen Knöpfen spielen. .. Erwähnte ich schon, dass mein alter schwatter Corsar läuft wie ein Dötzken? Neue Reifen! Sie glauben nicht, was neue Reifen ausmachen. Man hat direkt mehr Bodenhaftung…

Apropoppo : Was sagen Sie denn zur Geburtstagsparty von Herrn Ackermann die Frau Merktnix geschmissen hat? Das hört und hört und hört nicht auf.  Dienstwagen, Flüge, Posten, Posten, Posten, Milliarden und Abermilliarden für Banken, für uns Brosamen – und jetzt auch noch Geburtstagsparty für/mit/wegen Ackermann. Damit der auch mal eine Freude hat. Und watt hadder gestrahlt!… Sie wollen mir doch jetzt nicht erzählen, nach all dem, was hier in den letzten 2 Jahrzehnten geschehen ist, dass man diese Politiker, die sich bei gar nichts irgendwas denken…pah!.. noch wählen kann? Das ist doch eine Verhöhnung des Volkes, die Ihresgleichen sucht. Und egal wie das immer jetzt gedreht werden wird, wie schön, wie weggeredet: Das ist eine Ungeheuerlichkeit! Das nenn ich Volksferne! Beim allerbesten Willen: Das ist nicht mehr zu ertragen… Und eins wollen wir mal festhalten: Das wird von den Politikern an der Basis hingenommen!!! Weil Sie es alle selber so halten, so  “Hof-Halten” – nur ein paar Nummern kleiner. Und weil Sie es sich deshalb gar nicht leisten können, ihre Stimmen so laut gegen Ihre Vorderen zu erheben, wie es nötig wäre. Es soll doch keiner von denen beklagen, die Bundespolitik strahle auf die Kommunalwahl aus! Sie müssten Ihre Stimmen erheben, aber sie schweigen dazu. Weil Sie gar nicht anders können… Ich schon. Ich kann ganz anders…

Geschafft!

Sehen Sie – geht doch. Ich hab das dann einfach mal entschieden, heut morgen, “Sooo, Mimi, heute lässt Du mal die neue Homepage schalten – und zack. Geht. Hoff ich doch. Kuck ich jetzt mal… Bis gleich…

Zum Alten Tagebuch

geht es,  wenn Sie auf den obigen Link klicken.  Es enthält ab dem 1. April 2009 die Dokumentation der Kandidatur um das Oberbürgermeisteramt der Stadt Duisburg.  Mit dem 6. September 2009 beginnt hier ein neues Kapitel,  mit dem Denk- und Gestaltungsprozesse meiner künstlerischen Arbeit an der “Sozialen Plastik” sichtbar gemacht werden.

Zur Lektüre auch dringend empfohlen:          Die Nachdenkseiten

Dieses Tagebuch ist  ein Werk unter  “CC” .

Übungsstunden

Test.Test.Test. Und Moin, Moin. Sie sehen, ich bin bei der Arbeit und übe eifrig. Sie werden also nach dem gestrigen Tag der Abstinenz mit zahlreichen Neuerungen rechnern dürfen.  Heute Nacht vielleicht schon…..Jetzt macht  erstmal Übung die Oberbürgermeisterin.

Ein wunderwunderschöner Tag… einfach so…

Ein wunderwunderschöner Tag... einfach so…

“Alles in allem sollen sich die Staatsführer an zwei Vorschriften Platons halten: erstens, den Nutzen ihrer Mitbürger so zu wahren, daß sie in allem, was sie tun, sich nur nach diesem richten unter Ausschaltung ihrer persönlichen Vorteile. Zweitens, den Staatskörper als Ganzes zum Gegenstand ihrer Sorge zu machen und nicht sich einer Partei auf Kosten der Gesamtheit zu verschreiben.”

(Cicero, “De Officiis” – Vom Pflichtgemäßen Handeln; 85.  für 20 Pfennig auf dem Trödelmarkt in der Wedau gekauft. Gelesen. Verstanden. Studiert. Für Herrn Sauerland und Herrn Brandt möchte ich noch anmerken: Den Macchiavelli las ich auch. Den für Männer selbstverständlich. Das hab ich mich sogar was kosten lassen…Man gönnt Ihnen ja sonst nichts ;-) )

Mimi Müller mit Herz